Hotelbesuch in der Erfurter City
In einem neu eröffneten Hotel in der Erfurter City habe ich das viel beworbene Bistro besucht. Kleiner Gastraum mit einer Frontcooking-Station. Diese ist sehr gut eingerichtet und bestens ausgestattet für einen Küchenkünstler. Auf dem Tresen stand ein Hinweisschild, wegen Krankheit geschlossen …..schade. Das Konzept überzeugt, Getränke holt sich der Gast aus dem Kühlschrank. Die Bezahlung erfolgt ausschließlich bargeldlos.
Der Hinweis am Bistroeingang informiert
„Die freundlichste Bedienung ist die Selbstbedienung“
Im Erfurter Stadtzentrum gibt es viele Angebote. Es ist für Hotelgäste kein Problem eine Alternative aufzusuchen. Anders sieht es in ländlichen Regionen aus, wo das gastronomische Angebot stark eingeschränkt ist und Übernachtungsgäste auf eine Verpflegung im Hotel angewiesen sind. In einem Staatsbad in Sachsen wurde ein Kurhotel übernommen. Der aktuelle Betreiber bietet keine Gastronomie an. Das spiegelt sich in den negativen Bewertungen. Der Gästekreis besteht auf ein Restaurant. Touristen und Kurgäste legen großen Wert darauf. Kollegen berichten, der Hotelgast informiert sich nach dem Angebot zum Abendessen bei der Reservierung. Kein Essen – keine Zimmerbuchung.
Gäste im Thüringer Wald bemängeln die geringe Zahl geöffneter Gaststätten und Raststationen. Auch finden sie das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten nicht mehr zeitgemäß und veraltet. Die Häuser haben großen Investitionsstau, die besten Jahre sind lange vorbei. Eine Möglichkeit um Kosten zu reduzieren, diese Objekte als Wohn- und Geschäftshaus zu bewirtschaften: Ein Partner geht dann einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Wohnen und Gewerbe (Übernachtung/Gastronomie) an einem Standort zu bündeln. Es hat Vorteile, wenn Betreiber im Betrieb wohnen.
Eine gute Idee, das gastronomische Angebot für seine Hotelgäste anzubieten, habe ich in einem inhabergeführten Hotel gesehen. Der Hotelinhaber hat die Küche verpachtet. Der Koch verantwortet selbst die Küchenführung, einschließlich aller Arbeiten, wie Reinigung, Spülküche, Warenbeschaffung. Die Betriebskosten werden vom Hotel übernommen. Die Umsatzerlöse der Küche gehen vollumfänglich in die Kasse des Küchenbetreiber. Der Service und der Betrieb des Restaurants wird vom Hotel erbracht. Wurden die Bedingungen der geschäftlichen Zusammenarbeit geklärt, dürfte dieses Geschäftsmodell für KöchInnen eine gute Basis sein. Das finanzielle Risiko ist überschaubar und das Geschäftsmodell kann ausgebaut werden. Wenn es gut läuft, kann man sich Partner und Angestellte suchen, die im Arbeitsalltag unterstützen und entlasten. Zusätzlich kann die Küche für einen Partyservice genutzt werden. Das Konzept wird in der Betriebsverpflegung seit Jahrzehnten umgesetzt.