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Gastronomie und Hotellerie immer noch am unteren Ende der Arbeitskosten

das Statistische Bundesamt stellt fest, dass die Gastronomie die geringsten Arbeitskosten hat.  Die Gastronomie mit einem 70% Niedriglohnanteil hat rund 21 € Arbeitskosten je Stunde und weicht vom gesamt deutschen Durchschnitt mit 37 € weit ab. Das Beherbergungsgewerbe teilt sich die Position mit 21,50 €. An der Spitze stehen die Rundfunkanstalten mit 75 € je Stunde. Darin enthalten ein über 20% Anteil für die betriebliche Altersversorgung. Gut zu wissen wohin unsere monatlichen Beiträge gehen. Berufsanfänger sollten mehr das Statistische Bundesamt bei der Entscheidungsfindung ihrer künftigen Arbeitgeber und beruflicher Entwicklung heranziehen.

In der Gesamtbetrachtung der Arbeitskosten ist regionale Unterschied von Ost-West noch vorhanden. In der niedrigsten Gruppe in MV und Brandenburg sind die Kosten für AG zwischen 29 und 31 € je Stunde. Die Mittelgruppe befindet sich im Bereich 34 bis 37 €. Die höchsten Arbeitskosten liegen im Bereich von 38 bis 44 € je Stunde in Hessen, BW, Bayern, HH und HB.

Arbeitsbedingungen, Jobsicherheit, Anerkennung und auch die Bezahlung haben die Kolleg:Innen bewegt, nicht nur vorübergehend, sondern auf Dauer die Branche zu wechseln. Auch die Vereinbarkeit mit Privatleben und geregelten Arbeitszeiten, sind ausschlaggebender Faktor. Die angehobenen Einstiegslöhne der  größten Discounter haben überzeugt. Unsere personalintensive Branche benötigt sechsmal mehr Mitarbeiter:Innen um den selben Umsatz wir der Handel zu generieren. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Branche zögert, die explizit gestiegenen Kosten auf die Preise umzulegen. Kein Handwerker oder Autobauer käme auf die Idee, gestiegene Kosten nicht in seine Leistungen oder Produkte einzupreisen. Neue Tarifverträge werden eine exorbitante Lohnsteigerung nach sich ziehen, die immer häufiger eingesetzte bargeldlose Zahlung schmälert das Trinkgeld massiv.

Die Gastronomie ist auf Minijobber angewiesen,und sie werden zu uns zurückkehren, dazu müssen die politischen Entscheidungsträger,  die Rahmenbedingungen attraktiver gestalten, damit  mehr Netto von Brutto übrig bleibt und die Verdienstgrenze angehoben wird. Sonst bleibt nicht nur zu Hause die Küche kalt. Wer soll denn noch die ganzen leer stehenden Flächen in den Fußgängerzonen und Shoppingcenter übernehmen und die Innenstädte wieder beleben und attraktiver machen ? Reihenweise schließen alteingesessene Ladengeschäfte und Ladenketten ihre Standorte, da sie den Kampf mit dem Onlinehandel verloren haben.