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Gasthaussterben (k)ein Massenphänomen ??

Niedersachsen hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Hintergründe und Ursachen auszuarbeiten. Bleibt zu hoffen, die Kosten sind gut angelegt und die verantwortlichen Stellen setzen die Vorschläge zeitnah um. Leider ist die Resonanz und der Erfolg auf Maßnahmen zum Gasthaussterben in anderen Bundesländer zurückhaltend.

Die aktuelle Entwicklung mit Lebensmittelpreisexplosion und nicht vorhersehbare Steigerung der Energiepreise sind Muliplikator der Gasthausschließung. Durch die Steigerung des Mindestlohnes wird es eine Anpassung der bestehenden Löhne und Gehälter geben müssen. Branchenkenner sprechen von bis zu 30 % Lohnsteigerung im Gastgewerbe. Auch die Abwanderung der Beschäftigten und die aussichtslose Mitarbeiterfindung lassen (fast) keinen planbaren  Geschäftsablauf zu. Alle Kosten müssen in der Kalkulation berücksichtigt und eingepreist werden. Wird der Restaurantbesuch zu einem „Luxusgut“, den sich viele nicht mehr leisten können ? Die Verbraucher „werden den Gürtel enger schnallen müssen“ und sind gezwungen den Euro zweimal umzudrehen und überlegen, welche Ausgaben sie sich noch leisten können.  Die Erwartungshaltung wird noch höher und anspruchsvoller. Man möchte einfach mehr für sein Geld. Auch diese aktuelle Entwicklung beschleunigt den Prozess der „heimlich still und leise Schließung“.

Die Hotellerie und Gastronomie mit all ihren Facetten ist einer der größten Verlierer in diesem Ausnahmezustand und es ist nicht absehbar wann  Normalität  einzieht. Einige werden ihre Betriebe künftig nicht mehr weiterführen. Betreiber haben das Rentenalter erreicht, Kinder bzw. Erben haben sich anders beruflich orientiert. Viele Kollegen erwirtschafteten in der Vergangenheit  nicht genügend Umsätze und Gewinne. Sehr hohe Anfangsinvestitionen – stetiger erheblicher finanzieller Aufwand – sehr großer Arbeitseinsatz – stehen nicht im Einklang des Gewinns. Ich beobachte den Markt seit Jahren und stelle fest, dass viele Häuser nicht mehr zeitgemäß sind. Sie haben den Zenit längst überschritten. Utopische Preisvorstellungen werden von Makler und Betreiber aufgerufen, die jeder Grundlage entbehren. Das selbe Objekt ging innerhalb eines Jahres durch mehrere Maklerhände und wurde von 900 tsd. auf 1,2 Mio angepasst.
Ein  Haus wird zeitgleich von 3-4 Anbietern mit einer Differenz von 400 tsd. beworben. Wo bleibt da die Seriosität? Keine nachweisbaren Umsätze, großer Investitionsstau, veraltetes Konzept. Brandschutz, behördliche Auflagen nicht aktuell – die Einrichtung von 1996. Sorry, bei Besichtigungen sehe ich – „Lost Places“, besser abreißen als 1 € reinstecken. Diese Häuser müssen vom Markt verschwinden, er wird bereinigt  und „Die Guten“ bekommen in Zukunft eine betriebswirtschaftlich notwendige Gegenleistung vom Gast. Wir müssen daran arbeiten, für unsere Dienstleistung  adäquat bezahlt zu werden.

Wir bieten Ihnen als Gastro-Coach die erforderliche Unterstützung an.