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Generation Z

41 % der Köche und 37 % der Hotelfachleute gaben vorzeitig ihren Ausbildungsplatz auf. Bemängelt wurde von den Auszubildenden die häufig anfallenden Überstunden, fast 50 % der Auszubildenden leisten sie regelmäßig,oft nicht bezahlt oder in Freizeit ausgeglichen. Die Qualität der Ausbildung wird von fast 20 % der Jugendlichen bemängelt, und spiegelt sich an dem hohen Prozentsatz der regelmäßig zu leistenden ausbildungsfremden Tätigkeiten wider.  Das Lebensmittelhandwerk schneidet mit Ausbildungsabbrüchen  von über 43 % nicht viel besser ab. Auch hier wird von fast 50 % regelmäßig Überstunden geleistet. Kollegen führen gezwungenermaßen die Viertagewoche ein. Gut wenn sich die Kosten und aktuell auch die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten einpreisen lassen, der Gast bereit ist, diese Erhöhung mitzutragen. Diesen Mehraufwand selbst zu tragen führt ins wirtschaftliche Aus.  Meldungen über Insolvenzen von Bäckereifilialbetrieben erscheinen aktuell wöchentlich, kleinere Bäckerfachgeschäfte ziehen die Notbremse und schließen von heute auf morgen.

Für die Generation Z stehen work-life-balance und Homeoffice im Focus. Planbare Arbeitszeiten und Viertagewoche. Mehr Geld ist nicht alles. Leider lässt sich dies nicht immer mit unserer Branche vereinbaren. Das dürfte jedem klar sein. Man muss sich nur mal an die eigene Nase fassen. Den Mitternachtssnack, feiern rund um die Uhr, irgendeiner muss halt  da sein um die Burger zu braten und zu servieren. Aktuell sehen wir, daß auch der LEH die Öffnungszeiten seiner Snackinseln, Imbisse und Cafeterias stark einschränkt. Bei Bedientheken in klassischen Supermärkten müssen  Servicezeiten drastisch eingeschränkt werden. Auch werden die Öffnungszeiten dem Personalstand entsprechend reduziert bzw. angepasst. Es finden sich nicht mehr ausreichend Mitarbeiter. Hotelkonzepte ohne Rezeption und Frühstücksangebote/Gastro erfreuen sich großer Beliebtheit. Leider sind Standorte meist an Ausfallstraßen oder Industriegebieten. Bei diesen Konzepten wird der Personalbedarf auf ein Minimum reduziert, der Gast selbst wickelt Buchung und Zahlung per Internet ab. Normalerweise ist kein Hotelmitarbeiter/In vor Ort. Die Zimmer werden von einer Fremdfirma gereinigt. Das Backoffice erfolgt online. Service wird auf das Nötigste beschränkt.

Lösungen und Arbeitsmodelle zu finden, wird die wichtigste Aufgabe der Betriebsinhaber/In sein, um „den Laden am laufen zu halten“. Nur mehr Ruhetage einführen, eingeschränkte Servicezeiten und gekürzte Angebote ist nicht der richtige Weg. Umsätze reduzieren sich, wer nicht aufpasst hat keine Erlöse, um die Fixkosten mehr zu stemmen. Man kommt in einen „Teufelskreis“. Die Gäste wissen nicht  wann ist geöffnet .. Wann sind Küchenzeiten etc.. Schnell hat man den Ruf weg „Gasthaus zur ewigen Ruh, vormittags geschlossen und abends zu“. In Urlaubsdestinationen sind To-Go Verkaufs-Fenster eine Alternative. Überschaubares, vorgefertigtes Angebot und reduzierten Service. Gäste mit Ansprüchen werden im Restaurant bedient, und müssen den Aufwand honorieren. Wenn es die Gegebenheiten zulassen, ist Selbstbedienung umsetzbar. Der Chef/Chefin muss sein Augenmerk auf  Kosten und Erlöse haben. Wann erreiche ich den Break Even Point ? Mitarbeitereinsatzplanung mit Forecast und aussagefähigen Kennzahlen ist überlebenswichtig.